Objektauswahl: Bestandsimmobilien immer kritisch prüfen
Eine kleine, aber wichtige, Checkliste!
Unterstellen wir, Sie haben ein passendes Objekt gefunden. Lassen Sie sich nicht von dem Garten oder der Einbauküche blenden. Um unerwartete spätere Folgekosten zu vermeiden, ist eine kritische Betrachtung, möglichst mit der inneren Einstellung, Defizite finden zu wollen, notwendig. Erstes Kriterium ist das Baujahr. Dieses gibt bereits erste Hinweise auf künftige Nachbesserungen. Dazu zählen beispielsweise Fenster oder Heizungsanlage. Bis in die 70er Jahre hinein sind die Häuser nicht unbedingt nach energieeffizienten Gesichtspunkten erstellt worden.
Nachfolgend finden Sie eine Liste der Punkte, denen Sie bei der ersten Begehung besonderes Augenmerk schenken sollten. Die zweite Begehung sollte auf jeden Fall mit einem Sachverständigen erfolgen.
- Wie ist das Dach beschaffen? In welchem Zustand sind Dachstuhl und Dämmung?
- Wie alt ist das Leitungssystem? Dies betrifft die Elektroleitungen ebenso wie Gas- und Wasserleitungen.
- Aus welchem Material sind die Fensterrahmen? Wie verhält es sich mit der Schall- und Wärmedämmung?
- Zeigt der Keller feuchte Stellen? Auf jeden Fall mit einer Taschenlampe auch in die dunklen Ecken leuchten. Riecht es schon feucht?
- Zeigt die Fassade Risse oder Zeichen von eingedrungener Feuchtigkeit? Dies wird durch abblätternden Putz deutlich.
- Wie ist die Wärmedämmung? Gibt es bei Reihenhäusern Schallbrücken?
- Wie alt sind Regenrinnen und Abflussrohre und aus welchem Material sind sie hergestellt?
- Zeigen die Innenwände Anzeichen von Kältebrücken? Diese sind durch Wasserflecken an den Wänden zu identifizieren. Bitten Sie bei Reihenhäusern die Nachbarn, einmal kräftig „Krach zu schlagen“.
- In welchem Zustand sind die Bäder? Häufig besteht gerade hier der größte Renovierungsbedarf.
- Aus welchem Material sind die Geschossdecken? Gerade bei älteren Häusern können diese noch aus Holz sein, und statisch nicht jeder Einrichtung Genüge tun.
- Sollen besondere Gebäudebestandteile übernommen werden, beispielsweise eine Einbauküche?
- Besteht die Möglichkeit, zu kleineren Umbaumaßnahmen, wenn der Grundriss nicht 100prozentig ihren Vorstellungen entspricht, aber das Objekt ansonsten infrage käme? Können beispielsweise Keller oder Dachstuhl ausgebaut werden?
Diesen Punkten kommt deswegen besonderes Gewicht zu, da nachträgliche Sanierungen häufig sehr teuer werden, und die Finanzierung bedrohen können. Muss das Dach neu eingedeckt werden oder ist der Dachstuhl morsch, wird das Traumhaus sehr schnell zum Albtraumhaus.
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